Heute ist die Situation eine grundlegend andere. Das Hauptziel ist nicht mehr die Einsparung von Energie, sondern die drastische Reduktion von CO₂-Emissionen. Die Initiative Praxispfad fordert daher eine Neuausrichtung: weg von überzogenen Effizienzvorgaben, hin zu einem effektiven CO₂-Reduktionspfad, der die CO₂-Emissionen schnell, effizient und sozial verträglich senkt. Denn maximale Dämmungen und Hochleistungssanierungen erweisen sich als teuer, ineffektiv und sozial problematisch.
Das Gebäudeenergiegesetz setzt auf einen falschen Ansatz, ignoriert die realen Bedingungen im Bestand und ist viel zu kompliziert und detailverliebt. Gleichzeitig bleiben graue Emissionen aus der Herstellung und Entsorgung von Baumaterialien weitestgehend unberücksichtigt – dabei haben sie massiven Einfluss auf die Klimabilanz.
Wir brauchen eine Klimapolitik, die Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit in Einklang bringt. Statt theoretischer Effizienzziele muss der Fokus auf wirksame CO₂-Minderungsstrategien gelegt werden. Ein Kurswechsel ist überfällig – für den Klimaschutz, für bezahlbares Wohnen und für einen nachhaltigen Gebäudesektor.